Einfluss unbewusster Prozesse auf ‚rationale‘ Entscheidungen
Wenn Denken und Entscheiden rein rationale Prozesse wären, dürften weder Hunger noch Angst Einfluss auf sie nehmen. Der Volksmund weiß, wie ungern ein „voller Bauch“ studiert und gleiches gilt für einen hungrigen. Doch nicht überall liegen die Wechselwirkungen von Psyche und Körper bzw. von bewussten und unbewussten Prozessen klar auf der Hand. Besonders wenn tabuisierte Emotionen wie Angst oder Aggression einen Denk- oder Entscheidungsprozess begleiten, bleibt ihr Einfluss oft unbemerkt. Doch wer unter Angst klar Denken oder sicher Entscheiden will, kommt mit der biologisch-physischen Wirklichkeit seines Körpers in Konflikt.
In diesem Seminar betrachten wir das Kennzeichnen von systematischen, strukturierten Kognitiven Prozessen, sowie ihre Gelingensbedingungen. Damit begeben wir uns einerseits in das Terrain der Philosophie und betrachten Teile der Logik und Argumentationstheorie, und andererseits auf das Gebiet der Psychologie, etwa mit der Einbeziehung unbewusster Vorgänge auf Denken und Entscheiden.
Seit Freud ist es ein Gemeinplatz, dass wir uns selbst über Motive täuschen können. Das Wissen um diese Täuschungen ist schnell erworben, aber für die Zukunft sinnvolle Konsequenzen daraus zu ziehen, erfordert gezielte Auseinandersetzung und Übung, wozu das Seminar den Raum bereitstellt.
Seminarziele:
- Sie kennen die gegenwärtigen philosophischen und psychologischen Theorien zum Einfluss unbewusster Prozesse auf ‚rationale‘ Entscheidungen und verstehen, die Schwierigkeit zu guten Entschlüssen zu gelangen.
- Sie haben für Sie typische konkrete Entscheidungssituationen analysiert und herausgearbeitet, was Sie benötigen, um in Zukunft sicher und klar zu entscheiden.
- Sie kennen Ihre Denkmuster und können mentale Blockaden einordnen und lösen.
- Sie schulen die Sensibilität für körperliche Zeichen emotionalen Stresses und entwickeln für Sie geeignete Mechanismen, um ihren Einfluss aufs Denken zu minieren und sie konstruktiv in Entscheidungen zu integrieren.